Reinhold Rapp (Große Trommel), Esther Ettwein (Bariton), Martin Trost (Bariton), Alfred Wernz (Kontrabass), Oswald Fader jun. (Sopran-Schalmei), Thomas Brüstle (Sopran-Schalmei), Bernd Pfundstein (Alt-Schalmei), Walter Herrmann (Kontrabass), Hans-Jörg Armbruster (Akkord-Begleitung), Rainer Hils (A-Bass), Michael Seidel (Alt-Schalmei), Walter Irion (Bannerbegleitung) und Dominik Pfundstein (Bannerführer).
Geschichte der Radlermusik
Schon 1925 hatten einige Mitglieder des Radfahrervereins „Edelweiß“ die Idee, man könnte die damals wie heute zwar farbenfrohen, aber leider relativ stillen Korsoveranstaltungen durch
musikalische Klänge etwas auflockern. Es dauerte nicht lange, bis sich eine kleine Gruppe zusammenfand, die begann, die ersten Musikstücke einzustudieren. Daß als Instrument die Schalmei
ausgewählt wurde, war fast zwangsläufig, einerseits erfreute sie sich in den zwanziger Jahren einer recht großen Popularität, andererseits war sie Signalinstrument in Radfahrerkreisen bestens
bekannt.
1926 trat die kleine Gruppe erstmals in die Öffentlichkeit. Schon von Anfang an hatten die Radlermusiker zum Ziel gesetzt, ihre Instrumente nicht nur im Stand, sondern auch auf Fahrrädern
erklingen zu lassen. Diese Besonderheit brachte ihnen bereits im Gründungsjahr einen grandiosen Erfolg, denn die Korsomannschaft des RV „Edelweiß“ erreichte beim Bundeskorso des Landesverbandes
dank der Zusatzpunkte für Originalität und Musik sensationell den ersten Platz, was in anderen Sportarten einem Meistertitel gleichzusetzen wäre.
Da der Radfahrer-Verein "Edelweiß" ein unpolitischer Verein war, konte die Radlermusik noch bis 1941 auftreten. Andere Schalmeienkapellen gab es zu jener Zeit längst nicht mehr. Da aber die
meisten Vereinsmitglieder im Krieg waren, verstummte zwangsläufig auch die Radlermusik.
Josef Laufer schaffte es, die Instrumente über die Kriegswirren hinwegzuretten, jedoch war der Neuanfang nach dem Kriege nicht sofort möglich, da ein anderer Sulgener Radfahrerverin plötzlich
Besitzansprüche an den "Edelweiß"-Schalmeien anmeldete. Aber bereits Ende der 40er Jahre nahm die Radlermusik unter der Leitung von Hans Kieninger und August haas die Proben wieder auf.
In den 50er und 60er Jahren war es vor allem ein Verdienst von Paul Keck, daß die Radlermusik wieder zu neuer Blüte erstsrahlte. Besondere Förderung erfuhr sie ab 1979 durch Alfons Laufer. Ihm
war es zu verdanken, daß die Musikanten auf nationalen und internationalen Schauplätzen auftreten konnten. Unvergessen sind die "Festivals der Pedale" in München, Frankfurt, Essen, Darmstadt,
Speyer, Sindelfingen, Hamburg und Lünen, sowie die Besuche in den Partnerstädten Hirson und Charleroi. Auch Fernseh- und Rundfunkauftritte durften die Radlermusiker erleben.
Mit Anton Herrmann erhielt die Radlermusik ihren ersten hauptamtlichen Dirigenten, der zusammen mit Notenschreiber Willi Spelge den Stil der Radlermusik bis zum heutigen Tag geprägt hat. Nach dem
Tode von Anton Herrmann übernahm 1986 Manfred Gutgsell den Taktstock. Höhepunkt seines Schaffens war zweifellos die Aufnahme der Musikkassette "Schalmeiengrüße vom Schwarzwald" im Jahre
1989.
Mit Cornelia Wernz, Esther Haas und Antje Irion traten 1989 drei junge Damen der Radlermusik bei, was in die bis dahin reine "Männerwirtschaft" beachtlich frischen Wind brachte.
Siegmund Oehler als Dirigent zeigte sich ab 1996 für den Sound der Radlermusik verantwortlich. Mit neuen Rhythmen und Überarbeitungen traditioneller Stücke konnte er das Repertoire der
Radlermusik beachtlich erweitern.